Es war Donnerstag, Mitte Oktober, genauer gesagt, Donnerstag, der 17. Oktober, als ich mal wieder am See stand und die abendliche Stimmung genoss. Gespannt blickte ich auf die spiegelglatte Oberfläche des Wassers und wartete auf sich zeigende Fische, Bläschen oder sonst irgendetwas, dass die Fische verraten würde. Doch, wie so oft, wenn man die Vorbereitung schleifen lässt wurde ich vorerst enttäuscht. Keine aufgehenden Fische und auch sonst keine Zeichen auf Fisch.
Zu meiner Verteidigung muss ich erwähnen, dass ich die Tage vor meiner schnellen Nacht beruflich im Ausland verbrachte und somit keine Zeit zum Vorbereiten hatte.
Spät aber doch schleppte ich an diesem besagten Donnerstag mein Tackle an den See, baute alles auf und machte die Ruten startklar. Immer wieder schwebte mir der Gedanke durch den Kopf eine Rute mit den neuen, gelben Instant Boilies zu bestücken. „Never change a winning team“ – ging es mir laufend durch den Kopf, warum die Köder wechseln, wenn die GLM doch gut laufen. Ich muss zugeben, und denke da geht es nicht nur mir so wenn es um die Köderwahl geht, dass mir die Entscheidung, dann doch eine Rute mit den auffälligen, süßen, gelben Instant zu legen, ziemlich schwer fiel, doch aufgrund der fehlenden Vorbereitung vielleicht doch die bessere Entscheidung sein sollte. Letzten Endes tat ich es, und ja, wie soll es auch anders kommen, es sollte sich bezahlt machen.
Es wurde dunkel und eine dichte Nebeldecke legte sich über den See, man konnte den Blättern dabei zusehen, wie sie völlig durchnässt vom Nebel den Bäumen auf Wiedersehen sagten und langsam zu Boden fielen. Ja ich liebe den Herbst, die Farben, die Natur die sich langsam verändert und sich für den Winter vorbereitet.
Nach langer Beobachtung des Wassers und der Natur fand ich den Weg in meinen Schlafsack und verabschiedete mich ins Träumeland.
4 Uhr morgens, Dauerton, raus aus dem Schlafsack, zu den Ruten, Anhieb, Fisch drauf, YES!
Es sollte der EINE Biss sein, auf den ich nun schon lange gewartet hatte. Langsam zog mein Gegenüber seine Bahnen durch den See. Relativ schnell hatte ich ihn dann in Ufernähe und zum ersten Mal im Lichtstrahl meiner Kopflampe. Völlig konzentriert und bis zu den Knien im Wasser, ohne Wathose, sondern in Socken, versperrte ich den Bullen beim ersten Versuch im Kescher. Ein kurzer Blick und ich hatte Gewissheit was mich da jetzt beim Wiegen erwarten würde. 33kg, ja, 33kg, ich hatte ihn, dieses riesige Schuppenbrett. Ein guter Freund von mir sagte betreffend dieses Fisches: „Hier gibt es lange Fische, hohe Fische und breite Fische, doch dieser Fisch besitzt all diese Eigenschaften.“ – jetzt wusste ich was er meinte. Ein Fisch, dessen Ausmaß mir heute noch zu schaffen macht, definitiv „a fish of a lifetime“!
Doch seht selbst.
In diesem Sinne, tight lines,
Philipp