Das Corona Frühjahr

Was war das für ein verrücktes Jahr bisher. Das Corona Virus hat unser gesellschaftliches Leben komplett im Griff und hat zu erheblichen Einschränkungen geführt. Während in meinem privaten Umfeld glücklicherweise niemand erkrankte, kam es im Beruflichen durchaus zu Einschränkungen. 

Zunächst war ich noch überzeugt die neugewonnene Zeit nutzen zu können, um im Frühjahr so richtig durchzustarten. Ich musste jedoch schnell feststellen, dass es vielen anderen Anglern ähnlich ging und die Gewässer komplett überlaufen waren. 

Eigentlich hatte ich dieses Frühjahr geplant wieder deutlich mehr in Frankreich zu angeln, da ich hier interessante Gewässer in zweieinhalb bis drei Stunden Fahrtzeit erreichen kann. Nachdem dies nicht mehr möglich war und ich einen geplanten Vereinsbeitritt ebenfalls verschoben hatte, standen mir nunmehr nur zwei interessante Gewässer zur Verfügung. 

 

Ich startete bereits Ende Februar in die Saison und wählte das Gewässer mit dem deutlich besseren Fischbestand, das aber normalerweise auch einen sehr hohen Angeldruck erfährt. So früh im Jahr war die Angelei jedoch noch recht unangenehm und besonders unter der Woche war ich zumeist allein. Anfang März hatten wir einige Tage starken Westwind mit Regen und relativ milden Temperaturen. Ich fische eine Nacht unter der Woche und fing neben zwei kleineren Schuppis sieben oder acht Brassen. Erstaunt über die hohe Aktivität unter Wasser, beschloss ich etwas Futter einzubringen und fütterte ca. 2 Kilogramm Complete Instant Ester Yellow und Fish & Cream Boilies in 14 mm bevor ich morgens einpackte. Am nächsten Abend wiederholte ich das Gleiche nochmal und war einen Tag später wieder zum Angeln in den Startlöchern. Das Wetter war nach wie vor sehr vielversprechend und nach nicht mal eineinhalb Stunden konnte ich direkt den wohl größten Schuppe des Sees fangen. 

 

Das Wetter wurde nun deutlich schöner und die Angler zahlreicher. Um dem Trubel möglichst zu entgehen, investierte ich viel Zeit an dem zweiten Gewässer – einem notorisch schwierigen Baggersee mit viel Kraut, viel Nahrung und wenig Fischen. Erschwerend hinzu kommt hier, dass viele interessante Flachwasserbereiche in einem Naturschutzgebiet liegen und nicht beangelt werden dürfen. Zunächst fischte ich instant einige Nächte an verschiedenen Stellen nahe den Flachwassergebieten, in der Hoffnung hier Fische überlisten zu können. Dabei setzte ich ebenfalls auf kleine Complete Instant Ester Yellow und Fish & Cream Boilies sowie verschiedene Fluo Pop Ups. Leider konnte ich jedoch nur zwei kleine Fische zum Landgang überreden. 

Mit steigender Wassertemperatur beschloss ich am anderen Ende des Sees, abseits von allen anderen Anglern, einen Futterplatz mit Natural GLM Boilies anzulegen und investierte viel Aufwand in den Aufbau des Platzes. Zunächst lief die Kampagne auch vielversprechend an und ich fing prompt einen dicken Spiegler. Leider schlug dann auch hier der Corona-Kurzarbeits-Effekt zu und immer neue Angler versuchten ihr Glück. Ich versuchte noch einige Wochen den Futterplatz zu „verteidigen“ aber gab schließlich doch entnervt auf. Aufwand und Ertrag standen schlichtweg in keinem Verhältnis und die ständige Sorge ein anderer Angler könnte auf „meinem“ Platz sitzen, raubte mir den letzten Nerv.

 

Da ich nach wie vor viel freie Zeit zum Angeln zur Verfügung hatte, entschied ich an den ersten See zurückzukehren und mich mit den dortigen Bedingungen zu arrangieren. Ich setzte voll auf Natural GLM und Fish & Cream Boilies in 20 und 24 mm und konnte recht schnell einige schöne Fische fangen. Dabei waren auch einige Doppelfänge und ein schöner Spiegler biss gleich drei Mal, jedes Mal auf einen einzelnen GLM Bodenköder. 

 

Inzwischen sind die Grenzen Gott sei Dank wieder geöffnet und wenn dieser Blog online geht, sitze ich vermutlich schon an den Ufern eines schönen Stausees irgendwo in Frankreich. Das Frühjahr war wirklich stressig und für meinen Geschmack mit viel zu viel Trubel an den Gewässern verbunden. Ich freue mich, jetzt wieder mehr Möglichkeiten zu haben und wilde Gewässer befischen zu können. 

Max Löchle

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