Ein Traum in den Alpen.

Anfang August, Urlaubszeit, mein Kumpel Dominik Hengstschläger und ich hatten eine knappe Woche Zeit, die wir gemeinsam am Wasser verbringen wollten. Doch wohin mit unserem Tackle? – Südfrankreich? – lange Anreise, viele Umstände, oder dann doch lieber die etwas weniger aufwendige Lösung, ein Alpensee im wunderschönen Westen Österreichs.

Wir machten uns die Entscheidung nicht einfach, entschieden uns dann aber doch für die stressfreiere Variante in den Alpen.

Es war Montag, nach 3-stündiger Autofahrt standen wir endlich am glasklaren See mitten in den Bergen Österreichs. Die Location, der See, das Ambiente, wunderschön, sehr schwer in Worte zu fassen. Sofort stachen Seerosenfelder und weite Schilfgürtel ins Auge, es gab hier, und das war tatsächlich auf den ersten Blick zu erkennen, alles was das Anglerherz begehrt.

Wir erkundeten uns im Vorhinein schon ein wenig über den See, ein Platz auf einem Steg, im weniger tiefen Teil des Sees sollte es werden. Doch wie meistens kam es anders, der Platz war besetzt und es zog uns auf eine Halbinsel. Umgeben von wunderschöner Natur und weiten Schilfgürtel bauten wir unser Camp auf. Nach kurzer Besichtigung unseres Seeteils wussten wir sofort wo wir die Ruten ablegen sollten.

Gesagt getan, kurz vor Einbruch der Dunkelheit lagen alle 4 Ruten, auffällige Elementor und Natural GLM Snow Mans sollten uns den gewünschten Erfolg bringen. Dominik beangelte einen gegenüberliegenden Schilfstreifen. Meine Ruten wurden in der Nähe eines Seerosenfeldes abgelegt.

Wir saßen gerade noch bei einem gemütlichen Getränk und malten uns die schönsten Gedanken über mögliche Fänge aus, da meldete sich schon eine unserer Ruten. Dominik konnte den ersten Fisch der Session sicher landen. Ein schöner, langer Schuppi, der die Waage deutlich über 15 Kilo stiegen ließ.
Die erste Nacht verlief sehr produktiv, wir konnten insgesamt 6 Fische fangen. Eine starke Tasse Kaffee am Morgen sollte uns wieder neue Kräfte verleihen und wir ließen gerade das Geschehene bei herrlicher Morgenstimmung inmitten dieser herrlichen Bergkulisse Revue passieren, da meldete sich plötzlich meine rechte Rute. Ab ins Boot und so schnell wie möglich die ca. 100 Meter zum gegenüberliegenden Seerosenfeld gerudert. Ich nahm den Drill auf, kämpfte mich durch all die Seerosen, bis ich dann endlich einen weiteren wunderschönen Schuppi im Kescher hatte, 19,6kg, Yes…

Unsere Spots wurden sofort gut angenommen, und so entschieden wir uns noch eine weitere Nacht auf diesem Platz zu verbringen. Dominik war bereits das dritte Mal an diesem See und wusste jedoch, dass sich das Blatt an diesem Gewässer sehr schnell wenden konnte und die Fische sehr hohen Angeldruck ausgesetzt sind und deshalb nach wenigen Aktionen oft abrupt das Weite suchen. In der zweiten Nacht konnten wir noch einen weiteren schönen langgeformten Schuppenkarpfen mit gut 18kg fangen doch die Tatsache das wir nur zwei Bisse hatten bestätigte Dominik`s Erfahrung.

Es war an der Zeit den Platz zu wechseln. Eine etwas abgelegene, flache Bucht, mit langen Schilfstreifen und wieder weiten Seerosenfelder sollte es werden.

Am neuen Platz angekommen dauerte es nicht lange und alle Ruten lagen wieder perfekt an den ausgewählten Spots. Wir kamen wieder schnell an Fisch und ich konnte zwei kämpferische Schuppis fangen, doch was an diesem Abend noch folgen sollte konnten wir uns nur schwer erträumen.

Es muss so gegen 18 Uhr gewesen sein, als Dominiks Rute sich mit einem Dauerton meldete. Ab ins Boot und raus Richtung Seerosenfeld. Ich beobachtete alles vom Ufer aus und sah wie er nach kurzem Drill einen Fisch auf die Matte ins Boot hob. Von weitem wusste ich, dass er da wohl einen besseren hatte. Mit breitem Grinsen ruderte er zurück, und als ich ins Boot schaute wusste ich was los war. Ein Traum von einem Schuppenkarpfen und mit Sicherheit einer der Besseren Fische des Sees lag da vor uns auf der Matte. 25,9kg, Wahnsinn! Nach reichlich Fotos wussten wir, dass alles was noch kommen sollte nur noch eine Draufgabe sein würde.

Wir verbrachten die letzten beiden Nächte auf diesem Spot und konnten noch einige wunderschöne Fische fangen. Das Ambiente rund um diesen See machte jeden Fang und jedes Bild einzigartig. Wir genossen die Zeit in den Alpen Österreichs, hatten eine stressfreie Zeit und folglich viele Geschichten zu erzählen.

Gemeinsam sahen wir uns noch die Fotos der letzten Tage an und genehmigten uns noch einen letzten Kaffee, bevor wir dann doch etwas wehmütig die Heimreise antraten.


Philipp Tregler & Dominik Hengstschläger

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